Rechtsprechung
   BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2022,35880
BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21 (https://dejure.org/2022,35880)
BGH, Entscheidung vom 17.11.2022 - VII ZR 623/21 (https://dejure.org/2022,35880)
BGH, Entscheidung vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21 (https://dejure.org/2022,35880)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2022,35880) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (11)

  • IWW

    § 826 BGB, § ... 31 BGB, § 543 Abs. 1 Nr. 1 ZPO, §§ 826, 31 BGB, § 286 Abs. 1 Satz 1 ZPO, § 138 Abs. 2 ZPO, § 138 Abs. 3 ZPO, § 559 Abs. 1 ZPO, § 561 ZPO, 831 Abs. 1 Satz 1 BGB, § 831 Abs. 1 Satz 2 BGB, § 308 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 Satz 1, § 309 Abs. 1 AktG, § 166 BGB, § 563 Abs. 3 ZPO

  • Wolters Kluwer

    Sekundäre Darlegungslast des Fahrzeugherstellers in sogenannten Dieselfällen bei Verwendung eines nicht selbst entwickelten, mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehenen Dieselmotors (EA 189)

  • rewis.io
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 826 C, D, H; ZPO § 138
    Zur sekundären Darlegungslast des Fahrzeugherstellers in sogenannten Dieselfällen bei Verwendung eines nicht selbst entwickelten, mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehenen Dieselmotors (EA 189).

  • rechtsportal.de

    BGB § 826 C, D, H; ZPO § 138
    Sekundäre Darlegungslast des Fahrzeugherstellers in sogenannten Dieselfällen bei Verwendung eines nicht selbst entwickelten, mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehenen Dieselmotors (EA 189)

  • datenbank.nwb.de
  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • WM (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    Zur sekundären Darlegungslast des Fahrzeugherstellers in sogenannten Dieselfällen bei Verwendung eines nicht selbst entwickelten, mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehenen Dieselmotors

Kurzfassungen/Presse (2)

  • anwaltonline.com(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Kurzinformation)

    Sekundäre Darlegungslast des Fahrzeugherstellers bei Verwendung eines nicht selbst ...

  • gesellschaftsrechtskanzlei.com (Leitsatz/Kurzinformation)

    Darlegungs- und Beweislast, Darlegungs- und Beweislast für das Vorliegen eines wichtigen Grundes, sekundäre Beweislast, sekundäre Darlegungslast, Tatsachenvortrag schlüssig

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • MDR 2023, 291
  • WM 2023, 140
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (9)Neu Zitiert selbst (10)

  • BGH, 08.03.2021 - VI ZR 505/19

    Dieselskandal: Audi muss sich VW-Wissen nicht zurechnen lassen

    Auszug aus BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21
    Ob ein Verhalten sittenwidrig im Sinne des § 826 BGB ist, ist dabei eine Rechtsfrage, die der uneingeschränkten Kontrolle des Revisionsgerichts unterliegt (st. Rspr.; BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 19, VersR 2022, 521; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 20, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 17 f., NJW 2021, 1669; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 14 f. m.w.N., BGHZ 225, 316).

    Ein solches Verhalten steht einer unmittelbaren arglistigen Täuschung der Fahrzeugerwerber in der Bewertung gleich (BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 20, VersR 2022, 521; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 21, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 19, NJW 2021, 1669; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 16 ff., BGHZ 225, 316).

    Ein sittenwidriges Verhalten der Beklagten kommt zwar auch in Betracht, wenn die für die Beklagten handelnden Personen wussten, dass die von der Muttergesellschaft gelieferten Motoren mit einer auf arglistige Täuschung des KBA abzielenden Prüfstandserkennungssoftware ausgestattet waren, und die von der Beklagten hergestellten Fahrzeuge in Kenntnis dieses Umstandes mit diesem Motor versahen und in den Verkehr brachten (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 21, ZIP 2021, 799).

    Genügt der Anspruchsgegner seiner sekundären Darlegungslast nicht, gilt die Behauptung des Anspruchstellers nach § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden (BGH, Urteil vom 24. März 2022 - VII ZR 266/20 Rn. 24, juris; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 26, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 25 ff. m.w.N., NJW 2021, 1669).

    Aufgrund dieser hinreichenden Anhaltspunkte für eine Vorstandskenntnis oblag es der Volkswagen AG, die Kenntnis nicht pauschal zu bestreiten, sondern ihrerseits - gegebenenfalls auf der Grundlage zumutbarer Nachforschungen - darzulegen, wer in ihrem Haus die Entscheidung über den Einsatz der "Umschaltlogik" getroffen und ob ihr Vorstand davon Kenntnis hatte (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 29, NJW 2021, 1669; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 367/19 Rn. 19, NJW 2020, 2804; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 39, BGHZ 225, 316).

    Die Motorenverwendung allein begründet daher keine sekundäre Darlegungslast (vgl. BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 29, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 30, NJW 2021, 1669).

    Denn jedenfalls betrifft die Frage, wie es im Hause der Volkswagen AG zur Entwicklung und Verwendung der "Umschaltlogik" kam und wer dort davon wusste, Vorgänge außerhalb des eigenen Unternehmens der Beklagten, ohne dass das Berufungsgericht feststellt, dass die Beklagte zu einer Darlegung dieser Vorgänge in der Lage wäre (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 30, NJW 2021, 1669; Urteil vom 19. Oktober 2017 - III ZR 565/16 Rn. 23, BGHZ 216, 245).

    Eine solche Haftung setzt voraus, dass eine als Verrichtungsgehilfe der Beklagten zu qualifizierende Person in Ausführung der Verrichtung den objektiven und subjektiven Tatbestand des § 826 BGB verwirklicht hat, wobei grundsätzlich die gleichen Maßstäbe gelten wie hinsichtlich der verfassungsmäßig berufenen Vertreter im Sinne von § 31 BGB (BGH, Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 35 m.w.N., NJW 2021, 1669).

    Das Bestehen eines Beherrschungsvertrags rechtfertigt keine den Vorwurf der Sittenwidrigkeit gemäß § 826 BGB begründende Wissenszurechnung zulasten der beherrschten Gesellschaft (vgl. zu § 166 BGB BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 24, VersR 2022, 521; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 23, NJW 2021, 1669).

  • BGH, 16.09.2021 - VII ZR 192/20

    Zur Bewertung des Nutzungsvorteils bei Leasingfahrzeugen im sogenannten

    Auszug aus BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21
    Ob ein Verhalten sittenwidrig im Sinne des § 826 BGB ist, ist dabei eine Rechtsfrage, die der uneingeschränkten Kontrolle des Revisionsgerichts unterliegt (st. Rspr.; BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 19, VersR 2022, 521; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 20, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 17 f., NJW 2021, 1669; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 14 f. m.w.N., BGHZ 225, 316).

    Ein solches Verhalten steht einer unmittelbaren arglistigen Täuschung der Fahrzeugerwerber in der Bewertung gleich (BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 20, VersR 2022, 521; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 21, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 19, NJW 2021, 1669; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 16 ff., BGHZ 225, 316).

    Bereits die objektive Sittenwidrigkeit des Herstellens und des Inverkehrbringens von Kraftfahrzeugen mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung im Verhältnis zum Fahrzeugerwerber setzt voraus, dass dies in Kenntnis der Abschalteinrichtung und im Bewusstsein ihrer - billigend in Kauf genommenen - Unrechtmäßigkeit geschieht (BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 21, VersR 2022, 521; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 22, NJW 2022, 321; jeweils m.w.N.).

    Genügt der Anspruchsgegner seiner sekundären Darlegungslast nicht, gilt die Behauptung des Anspruchstellers nach § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden (BGH, Urteil vom 24. März 2022 - VII ZR 266/20 Rn. 24, juris; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 26, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 25 ff. m.w.N., NJW 2021, 1669).

    bb) Nach diesen Grundsätzen setzt eine sekundäre Darlegungslast der Beklagten zu Vorgängen innerhalb ihres Unternehmens, die auf eine Kenntnis ihrer verfassungsmäßigen Vertreter von der Verwendung der unzulässigen Abschalteinrichtung schließen lassen sollen, jedenfalls voraus, dass das Klagevorbringen hinreichende Anhaltspunkte enthält, die einen solchen Schluss nahelegen (BGH, Urteil vom 24. März 2022 - VII ZR 266/20 Rn. 25, juris; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 27, NJW 2022, 321; jeweils m.w.N.).

    Die Motorenverwendung allein begründet daher keine sekundäre Darlegungslast (vgl. BGH, Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 29, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 30, NJW 2021, 1669).

  • BGH, 25.05.2020 - VI ZR 252/19

    Schadensersatzklage im sogenannten "Dieselfall" gegen die VW AG überwiegend

    Auszug aus BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21
    Ob ein Verhalten sittenwidrig im Sinne des § 826 BGB ist, ist dabei eine Rechtsfrage, die der uneingeschränkten Kontrolle des Revisionsgerichts unterliegt (st. Rspr.; BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 19, VersR 2022, 521; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 20, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 17 f., NJW 2021, 1669; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 14 f. m.w.N., BGHZ 225, 316).

    Ein solches Verhalten steht einer unmittelbaren arglistigen Täuschung der Fahrzeugerwerber in der Bewertung gleich (BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 20, VersR 2022, 521; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 21, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 19, NJW 2021, 1669; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 16 ff., BGHZ 225, 316).

    Das Berufungsgericht geht entsprechend den Feststellungen im landgerichtlichen Urteil davon aus, dass der im Fahrzeug des Klägers verbaute Dieselmotor vom Typ EA 189, der mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehen war (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 17, BGHZ 225, 316), nicht von der Beklagten, sondern von der Volkswagen AG entwickelt und hergestellt worden ist.

    Aufgrund dieser hinreichenden Anhaltspunkte für eine Vorstandskenntnis oblag es der Volkswagen AG, die Kenntnis nicht pauschal zu bestreiten, sondern ihrerseits - gegebenenfalls auf der Grundlage zumutbarer Nachforschungen - darzulegen, wer in ihrem Haus die Entscheidung über den Einsatz der "Umschaltlogik" getroffen und ob ihr Vorstand davon Kenntnis hatte (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 29, NJW 2021, 1669; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 367/19 Rn. 19, NJW 2020, 2804; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 39, BGHZ 225, 316).

    Eine sekundäre Darlegungslast zu den genannten Vorgängen würde gemäß dem Wechselspiel von Vortrag und Gegenvortrag (vgl. BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 36, BGHZ 225, 316) zunächst hinreichende Anhaltspunkte dafür voraussetzen, dass die Beklagte im Zuge gerade solcher Vorgänge die Kenntnis von der Manipulationssoftware im Motortyp EA 189 erlangt hat.

  • BGH, 25.11.2021 - VII ZR 257/20

    "Dieselverfahren": AUDI AG, Haftung für EA 189

    Auszug aus BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21
    Ob ein Verhalten sittenwidrig im Sinne des § 826 BGB ist, ist dabei eine Rechtsfrage, die der uneingeschränkten Kontrolle des Revisionsgerichts unterliegt (st. Rspr.; BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 19, VersR 2022, 521; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 20, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 17 f., NJW 2021, 1669; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 14 f. m.w.N., BGHZ 225, 316).

    Ein solches Verhalten steht einer unmittelbaren arglistigen Täuschung der Fahrzeugerwerber in der Bewertung gleich (BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 20, VersR 2022, 521; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 21, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 19, NJW 2021, 1669; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 16 ff., BGHZ 225, 316).

    Bereits die objektive Sittenwidrigkeit des Herstellens und des Inverkehrbringens von Kraftfahrzeugen mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung im Verhältnis zum Fahrzeugerwerber setzt voraus, dass dies in Kenntnis der Abschalteinrichtung und im Bewusstsein ihrer - billigend in Kauf genommenen - Unrechtmäßigkeit geschieht (BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 21, VersR 2022, 521; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 22, NJW 2022, 321; jeweils m.w.N.).

    a) Entgegen der Ansicht der Revisionserwiderung hat das Berufungsgericht nicht auf der Grundlage einer freien tatrichterlichen Überzeugung gemäß § 286 Abs. 1 Satz 1 ZPO angenommen, dass Herr U.   H.     (oder ein anderer Repräsentant der Beklagten im Sinne des § 31 BGB) im Zeitraum bis zum Fahrzeugerwerb des Klägers von der "Umschaltlogik" gewusst habe (vgl. zu einer derartigen Überzeugungsbildung BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 30 ff., VersR 2022, 521).

    Das Bestehen eines Beherrschungsvertrags rechtfertigt keine den Vorwurf der Sittenwidrigkeit gemäß § 826 BGB begründende Wissenszurechnung zulasten der beherrschten Gesellschaft (vgl. zu § 166 BGB BGH, Urteil vom 25. November 2021 - VII ZR 257/20 Rn. 24, VersR 2022, 521; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 23, NJW 2021, 1669).

  • BGH, 24.03.2022 - VII ZR 266/20

    Schadensersatzanspruch eines Käufers eines Gebrauchtfahrzeugs gegen den

    Auszug aus BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21
    Genügt der Anspruchsgegner seiner sekundären Darlegungslast nicht, gilt die Behauptung des Anspruchstellers nach § 138 Abs. 3 ZPO als zugestanden (BGH, Urteil vom 24. März 2022 - VII ZR 266/20 Rn. 24, juris; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 26, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 25 ff. m.w.N., NJW 2021, 1669).

    bb) Nach diesen Grundsätzen setzt eine sekundäre Darlegungslast der Beklagten zu Vorgängen innerhalb ihres Unternehmens, die auf eine Kenntnis ihrer verfassungsmäßigen Vertreter von der Verwendung der unzulässigen Abschalteinrichtung schließen lassen sollen, jedenfalls voraus, dass das Klagevorbringen hinreichende Anhaltspunkte enthält, die einen solchen Schluss nahelegen (BGH, Urteil vom 24. März 2022 - VII ZR 266/20 Rn. 25, juris; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 27, NJW 2022, 321; jeweils m.w.N.).

  • BGH, 30.07.2020 - VI ZR 367/19

    Erfolgreiche Revision gegen Abweisung einer Schadensersatzklage in einem

    Auszug aus BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21
    Aufgrund dieser hinreichenden Anhaltspunkte für eine Vorstandskenntnis oblag es der Volkswagen AG, die Kenntnis nicht pauschal zu bestreiten, sondern ihrerseits - gegebenenfalls auf der Grundlage zumutbarer Nachforschungen - darzulegen, wer in ihrem Haus die Entscheidung über den Einsatz der "Umschaltlogik" getroffen und ob ihr Vorstand davon Kenntnis hatte (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 29, NJW 2021, 1669; Urteil vom 30. Juli 2020 - VI ZR 367/19 Rn. 19, NJW 2020, 2804; Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19 Rn. 39, BGHZ 225, 316).
  • BGH, 19.10.2017 - III ZR 565/16

    Haftung aus Kapitalanlageberatung bzw. Kapitalanlagevermittlung:

    Auszug aus BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21
    Denn jedenfalls betrifft die Frage, wie es im Hause der Volkswagen AG zur Entwicklung und Verwendung der "Umschaltlogik" kam und wer dort davon wusste, Vorgänge außerhalb des eigenen Unternehmens der Beklagten, ohne dass das Berufungsgericht feststellt, dass die Beklagte zu einer Darlegung dieser Vorgänge in der Lage wäre (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 30, NJW 2021, 1669; Urteil vom 19. Oktober 2017 - III ZR 565/16 Rn. 23, BGHZ 216, 245).
  • BGH, 02.05.2017 - VI ZR 262/16

    Persönlichkeitsrechtsverletzung: Presseberichterstattung über eine bisher vor der

    Auszug aus BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21
    Die Einwendungen der Revision gegen das Berufungsurteil betreffen ausschließlich den Grund des vom Kläger erhobenen Anspruchs und halten sich damit innerhalb der wirksam auf den Anspruchsgrund beschränkten Revisionszulassung (vgl. BGH, Urteil vom 2. Mai 2017 - VI ZR 262/16 Rn. 14 f., VersR 2017, 959; Urteil vom 16. September 2009 - VIII ZR 243/08 Rn. 10 f., BGHZ 182, 241; jeweils m.w.N.).
  • OLG München, 21.05.2021 - 17 U 1476/20

    Haftung der Audi AG für von Volkswagen produzierte und gelieferte Motoren EA 189

    Auszug aus BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21
    Das Berufungsgericht hat seine in juris und BeckRS 2021, 17910 veröffentlichte Entscheidung, soweit für das Revisionsverfahren von Interesse, im Wesentlichen wie folgt begründet:.
  • BGH, 16.09.2009 - VIII ZR 243/08

    Nutzungswertersatz beim Rücktritt vom Autokaufvertrag

    Auszug aus BGH, 17.11.2022 - VII ZR 623/21
    Die Einwendungen der Revision gegen das Berufungsurteil betreffen ausschließlich den Grund des vom Kläger erhobenen Anspruchs und halten sich damit innerhalb der wirksam auf den Anspruchsgrund beschränkten Revisionszulassung (vgl. BGH, Urteil vom 2. Mai 2017 - VI ZR 262/16 Rn. 14 f., VersR 2017, 959; Urteil vom 16. September 2009 - VIII ZR 243/08 Rn. 10 f., BGHZ 182, 241; jeweils m.w.N.).
  • BGH, 26.06.2023 - VIa ZR 533/21

    Zum Differenzschaden in "Dieselverfahren" nach dem Urteil des EuGH vom 21. März

    Insbesondere bei mittelbaren Schädigungen kommt es ferner darauf an, dass den Schädiger das Unwerturteil, sittenwidrig gehandelt zu haben, gerade auch in Bezug auf die Schäden desjenigen trifft, der Ansprüche aus § 826 BGB geltend macht (BGH, Urteil vom 31. Mai 2022 - VI ZR 804/20, NJW-RR 2022, 1071 Rn. 15; Urteil vom 4. August 2022 - III ZR 230/20, NJW-RR 2022, 1535 Rn. 13; Urteil vom 25. Oktober 2022 - VI ZR 68/20, VersR 2023, 64 Rn. 17; Urteil vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21, WM 2023, 140 Rn. 14; Beschluss vom 12. Januar 2022, aaO, Rn. 25).

    Nach allgemeinen Grundsätzen trägt derjenige, der einen Anspruch aus §§ 826, 31 BGB geltend macht, die Darlegungs- und Beweislast für die anspruchsbegründenden Tatsachen, damit sowohl für die Umstände, welche die Schädigung und deren Sittenwidrigkeit in objektiver Hinsicht begründen, als auch für den zumindest bedingten Vorsatz des Schädigers hinsichtlich des Vorliegens dieser Umstände (BGH, Urteil vom 25. Mai 2020 - VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 Rn. 35; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19, NJW 2021, 1669 Rn. 25 ff.; Urteil vom 11. August 2022 - VII ZR 499/21, juris Rn. 17; Urteil vom 27. Oktober 2022 - III ZR 211/20, VersR 2023, 265 Rn. 15; Urteil vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21, WM 2023, 140 Rn. 20).

  • BGH, 29.02.2024 - VII ZR 384/21
    Der Umstand, dass die Beklagte rechtswidrig manipulierte Motoren in ihre Fahrzeuge eingebaut hat, die von ihrer Tochtergesellschaft entwickelt und hergestellt worden sind, genügt allein nicht, um eine objektiv sittenwidrige Handlung anzunehmen (BGH, Urteil vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21 Rn. 16, MDR 2023, 291).

    Ein sittenwidriges Verhalten der Beklagten kommt zwar in Betracht, wenn die für sie handelnden Personen wussten, dass die von ihrer Tochtergesellschaft gelieferten Motoren mit einer auf arglistige Täuschung des KBA abzielenden Prüfstandserkennungssoftware ausgestattet worden sind und die von der Beklagten hergestellten Fahrzeuge in Kenntnis dieses Umstandes mit diesen Motoren versehen in den Verkehr gebracht wurden (vgl. BGH, Urteil vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21 Rn. 17, MDR 2023, 291; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 21, ZIP 2021, 799).

    Dies gilt auch für die Zeit zwischen dem erstmaligen Inverkehrbringen des Fahrzeugs und dessen Erwerb durch den Kläger, so dass dahinstehen kann, ob eine in der Zwischenzeit erlangte Kenntnis eine Haftung der Beklagten gemäß §§ 826, 31 BGB unter dem Aspekt des pflichtwidrigen Unterlassens begründen könnte (vgl. BGH, Urteil vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21 Rn. 17, MDR 2023, 291).

    Die Motorenverwendung allein begründet keine sekundäre Darlegungslast (vgl. BGH, Urteil vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21 Rn. 22, MDR 2023, 291; Urteil vom 16. September 2021 - VII ZR 192/20 Rn. 29, NJW 2022, 321; Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 30, NJW 2021, 1669).

  • BGH, 19.03.2024 - VIa ZR 1682/22
    Es begegnet keinen revisionsrechtlichen Bedenken, dass das Berufungsgericht eine Haftung der Beklagten aus §§ 826, 31 BGB verneint hat (vgl. BGH, Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19, NJW 2021, 1669 Rn. 15 ff.; Urteil vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21, WM 2023, 140 Rn. 17 ff.).
  • OLG Stuttgart, 29.03.2023 - 20 Kap 2/17

    Kapitalmarkthaftung einer Holdinggesellschaft wegen unterlassener

    h.c. F. Porsche AG stellten aber keine Dieselmotoren her und waren anders als die Audi AG nie mit der Entwicklung von Dieselmotoren befasst (vgl. dazu BGH, Urteil vom 17.11.2022 - VII ZR 623/21 - juris Rn. 22; OLG Frankfurt, Beschluss vom 2.3.2021 - 6 U 116/20 - juris Rn. 10; OLG Bamberg, Urteil vom 3.2.2021 - 8 U 83/20 - juris Rn. 54; OLG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 10.12.2020 - 4 U 37/20 - juris Rn. 31).
  • BGH, 01.02.2024 - VII ZR 599/21
    Im Übrigen würde der Umstand, dass die Beklagte rechtswidrig manipulierte Motoren in ihre Fahrzeuge eingebaut hat, die von ihrer Tochtergesellschaft entwickelt und hergestellt worden sind, allein nicht genügen, um eine objektiv sittenwidrige Handlung annehmen zu können (BGH, Urteil vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21 Rn. 16, MDR 2023, 291).

    Die Revision zeigt keine Anhaltspunkte für eine Kenntnis der Beklagten und der für sie handelnden Personen auf, dass die von ihrer Tochtergesellschaft gelieferten Motoren mit einer auf arglistige Täuschung des KBA abzielenden Prüfstandserkennungssoftware ausgestattet worden sind, und die von der Beklagten hergestellten Fahrzeuge in Kenntnis dieses Umstandes mit diesem Motor versehen in den Verkehr gebracht wurden (vgl. BGH, Urteil vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21 Rn. 17, MDR 2023, 291, Urteil vom 8. März 2021 - VI ZR 505/19 Rn. 21, ZIP 2021, 799).

  • BGH, 27.03.2023 - VIa ZR 657/21

    Inanspruchnahme eines Automobilherstellers auf Schadenersatz wegen der Verwendung

    Zwar halten die Erwägungen des Berufungsgerichts, mit denen es unter dem Gesichtspunkt einer sekundären Darlegungslast zu einer Haftung der Beklagten nach §§ 826, 31 BGB gelangt ist, aus den Gründen einer revisionsrechtlichen Überprüfung nicht stand, die den VII. Zivilsenat in dem das Urteil des Berufungsgerichts vom 21. Mai 2021 (17 U 1476/20, juris) betreffenden Revisionsverfahren auf die Revision der Beklagten zu einer Aufhebung des dortigen Berufungsurteils veranlasst haben (vgl. BGH, Urteil vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21, WM 2023, 140 Rn. 17 ff.).

    Wie dort ist aber nicht auszuschließen, dass das Berufungsgericht auf der Basis des bisherigen oder eines etwaigen weiteren Parteivorbringens noch rechtsfehlerfreie Feststellungen zu einer gemäß §§ 826, 31 BGB haftungsbegründenden Kenntnis der Beklagten von der "Umschaltlogik" trifft (BGH, Urteil vom 17. November 2022, aaO, Rn. 29).

  • OLG Karlsruhe, 02.02.2023 - 14 U 224/21

    Dieselskandal: Sachentscheidung im Berufungsverfahren trotz fehlender Zustellung

    Eine solche Haftung setzt voraus, dass eine als Verrichtungsgehilfe der Beklagten zu qualifizierende Person in Ausführung der Verrichtung den objektiven und subjektiven Tatbestand des § 826 BGB verwirklicht hat, wobei grundsätzlich die gleichen Maßstäbe gelten wie hinsichtlich der verfassungsmäßig berufenen Vertreter im Sinne von § 31 BGB (vgl. nur BGH, Urteil vom 17.11.2022 - VII ZR 623/21, Rn. 27, juris).
  • OLG Schleswig, 14.09.2023 - 10 U 29/21

    Gebrauchtwagenkaufvertrag: (Differenz-)Schadenersatzanspruch wegen der

    Schon die objektive Sittenwidrigkeit des Herstellens und Inverkehrbringens eines Fahrzeuges mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung setzt nämlich voraus, dass dies in Kenntnis der Abschalteinrichtung und im Bewusstsein ihrer - billigend in Kauf genommenen - Unrechtmäßigkeit geschieht (BGH, Urteil vom 8. März 2021, Az. VI ZR 505/19, juris; Urteile vom 25. November 2021, unter anderem Az. VII ZR 238/20 und VII ZR 38/21, juris; Urteil vom 24. März 2022, Az. VII ZR 266/20, juris; Urteil vom 17. November 2022, Az. VII ZR 623/21, juris; Urteil vom 27. März 2023, Az. VIa ZR 657/21, juris).
  • OLG München, 19.12.2022 - 35 U 6090/22

    Darlegungslast in Dieselfall zu Kenntnis und Verantwortlichkeit der für die

    Auf das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 17. November 2022 - VII ZR 623/21 -, juris wird ergänzend hingewiesen.
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht